Kein Film füllt das Sommerloch pinker als der neue „Barbie“-Film von Greta Gerwig (Lady Bird, Little Women). Wir haben uns den Film angesehen.
Vermutlich fast jedes Mädchen und jeder schwule Junge – und alle dazwischen – haben in ihrer Kindheit irgendwann mal mit Barbie-Puppen gespielt. Es war also überfällig einen Film über das Phänomen Barbie zu drehen, der die umstrittene Figur aus der Vergangenheit ins Jahr 2023 transportiert.
Die Schauspielerin und Regisseurin Greta Gerwig hat sich dieser Aufgabe gestellt und die aus der Zeit gefallenen Puppe, die in den 70er und 80er Jahren unzählige Mädchen mit komplett unrealistischen Schönheitsidealen aufwachsen ließ, wieder zeitgemäß und relevant zu machen. Und von ihrem alten Ballast zu befreien. Und dieses eigentlich unmögliche Vorhaben ist ihr grandios gelungen.
Barbie: Die Handlung
„Barbie“ ist ein Fantasy-Komödienfilm aus dem Jahr 2023, der von Greta Gerwig inszeniert wurde und von einem Drehbuch stammt, das sie gemeinsam mit ihrem Partner Noah Baumbach (Marriage Story) geschrieben hat. Der Film basiert auf den Barbie-Modepuppen von Mattel und ist der erste Live-Action-Barbie-Film nach über 40 computeranimierten direkt auf Video und Streaming veröffentlichten Filmen. In den Hauptrollen sind Margot Robbie als Barbie und Ryan Gosling als Ken zu sehen.
Nachdem Barbie in ihrem quietschbunten Barbieland plötzlich feststellt, dass sie nicht mehr ganz perfekt ist, macht sie sich auf in die echte Welt, um sich von der Firma Mattel reparieren zu lassen. Ihr platonischer Langzeit-Boyfriend Ken begleitet sie auf ihrer Reise nach L.A. Dort entdeckt sie verstört, dass es gar nicht die Mädchen sind, die im Mittelpunkt des Universums stehen, sondern Männer. Auch Ken lernt, was es in der echten Welt bedeutet, ein Mann zu sein und nimmt sein neu erlerntes Wissen über das Patriarchat und die damit verbundene toxische Männlichkeit mit zurück ins Barbieland – und stiftet damit komplettes Chaos.
Wenn man das bisherige Schaffen der Regisseurin kennt, war eine feministische Erzählung der Barbie-Geschichte zu erwarten. Wie leicht und schreiend-komisch ihr dieser durchaus politische Film dabei gelungen ist, ist preisverdächtig. Nicht nur Frauen jeden Alters, die irgendwann mit Barbie aufgewachsen sind, werden diesen Film lieben, auch ihre Männer werden sich über die Absurdität der von Ryan Gosling rührend-naiv verkörperten Ken-Figur amüsieren.
ACT DES MONATS
Erstaunlich, wie kritisch der Produzent des Films, die Firma Mattel und die gesamte Barbie-Geschichte, im Film beleuchtet wird. Nachdem die Geschichte über viele Jahre entwickelt und mehrfach umgeschrieben wurde, steht am Ende jedenfalls nicht – wie eigentlich üblich – der ultrakommerzielle Popcorn-Film, sondern ein Statement: It’s a Barbie’s World.
Entwicklungsgeschichte des Films
Die Idee für einen Live-Action-Barbie-Film wurde erstmals im September 2009 von Universal Pictures mit Laurence Mark als Produzent angekündigt, aber die Entwicklung begann erst im April 2014, als Sony Pictures die Filmrechte erwarb. Es gab mehrere Änderungen bei den Autoren und Regisseuren sowie der Besetzung, bevor die Rechte im Oktober 2018 an Warner Bros. Pictures übergingen und Margot Robbie für die Rolle von Barbie gecastet wurde. Greta Gerwig wurde als Regisseurin und Co-Autorin mit Baumbach im Jahr 2021 angekündigt. Die Dreharbeiten fanden hauptsächlich von März bis Juli 2022 in England statt.
Die Besetzung des Films
Neben Margot Robbie und Ryan Gosling umfasst die Besetzung des Films eine Vielzahl von Variationen von Barbie und Ken, gespielt von Schauspielern wie America Ferrera, Simu Liu, Kate McKinnon, Issa Rae und vielen anderen.
- Margot Robbie als Barbie
- Ryan Gosling als Ken
- America Ferrera als Gloria, eine Mattel-Mitarbeiterin
- Rhea Perlman als Ruth Handler, die Schöpferin von Barbie
- Will Ferrell als CEO von Mattel
- Kate McKinnon als seltsame Barbie
- Issa Rae als Präsidentin Barbie
- Hari Nef als Dr. Barbie
- Alexandra Shipp als Schriftstellerin Barbie
- Emma Mackey als Physikerin Barbie
- Sharon Rooney als Anwältin Barbie
- Dua Lipa als Meerjungfrauen-Barbies
- Nicola Coughlan als Diplomatin Barbie[
- Ana Cruz Kayne als Richterin Barbie
- Ritu Arya als Journalistin Barbie
- Kingsley Ben-Adir als Ken #1
- Simu Liu als Ken #2
- Scott Evans als Ken #3
- Ncuti Gatwa als Ken #4
- John Cena als Kenmaid
- Michael Cera als Allan
- Ariana Greenblatt als Salsha, Glorias Tochter
- Jamie Demetriou als Mattel-Mitarbeiter
- Connor Swindells als Aaron Dinkins, ein Mattel-Praktikant
- Helen Mirren als Erzählerin
- Emerald Fennell als Midge
- Ann Roth als alte Frau, die Barbie trifft
Dreharbeiten und Set-Design
Die Dreharbeiten fanden hauptsächlich in den Warner Bros. Studios in Leavesden, England, statt. Das Set-Design für das Barbie Dreamhouse war von der Architektur im Stil des „Mid-Century Modernism“ inspiriert. Das Kostümdesign von Jacqueline Durran orientierte sich an den verschiedenen Barbie-Puppen und wurde von Brigitte Bardot und anderen Quellen beeinflusst.
Barbie – Der Soundtrack
Die Filmmusik wurde von Alexandre Desplat komponiert, der jedoch später durch Mark Ronson und Andrew Wyatt ersetzt wurde. Beim Soundtrack wirkt das Who-is-who der aktuellen Musikszene mit, die Musik spielt eine tragende Rolle im Film. Das „Barbie“-Album ist in zahlreichen Varianten erhältlich, ob als himmelblaues Vinyl oder Kassette in Pink.
- Lizzo – Pink
- Dua Lipa – Dance the Night
- Nicki Minaj & Ice Spice – Barbie World (with Aqua)
- Charli XCX – Speed Drive
- KAROL G – WATATI (feat. Aldo Ranks)
- Sam Smith – Man I Am
- Tame Impala – Journey To The Real World
- Ryan Gosling – I’m Just Ken
- Dominic Fike – Hey Blondie
- HAIM – Home
- Billie Eilish – What Was I Made For?
- The Kid LAROI – Forever & Again
- Khalid – Silver Platter
- PinkPantheress – Angel
- GAYLE – butterflies
- Ava Max – Choose Your Fighter
- FIFTY FIFTY – Barbie Dreams (feat. Kaliii)
Unser Urteil
Hinreißend absurd, umwerfend komisch, unbedingt anschauen!
