Fast jedes Kind der späten 80er und 90er Jahre dürfte noch eine CD-Sammlung zu Hause haben. Früher hat man sie gerne angehört, heute verstauben die Platstikhüllen im Regal. Was man beim Auflösen überholter Sammlungen beachten sollte…
CD-Zeitalter: Wie es begann und ein Ende erreichte
1983 kam die erste Compact Disc in Europa auf den Markt. Für Musikfans war das eine echte Sensation. Die CD war im Vergleich zur Vinylplatte kratzfest und klang viel besser als die alte Tonbandkassette. Schon in den 1990ern war die CD das beliebteste Medium für Musik. Der aus Polycarbonat und einer Metallschicht bestehende Datenträger leistete Dinge, die man bei konventionellen Tonträgern vermisste. Vom einfachen Ansteuern einzelner Songs bis hin zur Zufallswiedergabe und Repeat-Funktion. Zusammen mit dem frischen Cover-Design, den Digipacks und den Booklets mit Texten zum Mitsingen begeisterten diese Vorzüge Musikliebhaber auf der ganzen Welt. Die Zeit der CD-Sammlungen war angebrochen und die Musikindustrie konnte alles, was bisher auf Vinyl verkauft wurde noch einmal auf CD verkaufen. Eine wahre Goldgrube!
Dass auch das große Zeitalter der Compact Disc irgendwann ein Ende erreichen würde, konnte sich lange kaum jemand vorstellen. Die Musikindustrie wurde durch diese Entwicklung quasi überrollt. Dank MP3 Download und Streaming brauchte es im Internet-Zeitalter plötzlich keine Tonträger mehr, um Musik zu hören. Die runden Scheiben haben – ebenso wie Vinylplatten – heute eher noch emotionalen Wert und wirken bei der Präsentation im Regal dekorativ. Als Medium für Musik haben sie allerdings bei den meisten Hörern längst ausgedient.
Expertentipp für CD-Sammler
Noch lassen sich gesammelte CDs auf Flohmärkten, bei eBay oder Second-Hand-Anbietern wie momox zu Geld machen. Unterstützt durch die Android- oder Apple-App lässt sich der Verkauf auf der Plattform noch einfacher gestalten. Wie lange gebrauchte CDs überhaupt noch gehandelt werden, traut sich seit Anbruch des Streaming-Zeitalters niemand mehr zu sagen. Deshalb lieber zeitnah handeln!
Streaming–Dienste statt CDs
Bevor man Musik aus dem Internet herunterladen konnte, brach die Zeit des CD-Brennens an. Gekaufte oder geliehene Musik vom CD-Verleih ließ sich dank des Rechts auf Privatkopie preisgünstig kopieren. Sobald MP3-Songs aus dem Web runtergeladen werden konnten, eröffneten sich beim Brennen neue Möglichkeiten. Tonspion gehörte zur Jahrtausendwende zu den ersten Plattformen, über die man sich Musik direkt aus dem Internet herunterladen konnte. Die eigenen Lieblingssongs konnte man fortan legal oder auf Tauschbörsen herunterladen und ähnlich einem Mixtape auf CD-Rohlinge brennen. Mit der steigenden Beliebtheit von Downloadportalen, MP3-Playern und Streaming-Diensten waren damit aber auch echte Alternativen zur Compact Disc geboren. Mittlerweile nutzen Musikliebhaber eher Abodienste wie Spotify, die ihnen am Smartphone, Laptop und Tablet den Genuss ihrer Lieblingsmusik ermöglichen ohne viel Geld dafür ausgeben zu müssen. Damit steht Musikfans eine Musikbibliothek mit Millionen Songs und Alben jederzeit zur Verfügung.
Im Vergleich zur CD ist Streaming:
- wesentlich preiswerter
- deutlich unabhängiger (keine Orts- und Zeitbeschränkungen)
- besser individualisierbar
- mit weniger (zeitlichem) Aufwand verbunden
- flexibler
Vor allem Personalisierbarkeit, Flexibilität und Unabhängigkeit sind für Musikfans im Internetzeitalter kaufentscheidende Kriterien. Dass die Absatzzahlen für CDs seit Jahren extrem rückläufig sind, erklärt sich daher von selbst. Laut Bundesverband Musikindustrie wurden 2022 noch etwa 19 Millionen CD-Alben innerhalb der Bundesrepublik verkauft – ein neuer Tiefpunkt und fast ein Viertel weniger als 2021.
Absatz von CD-Alben durch die Musikindustrie in Deutschland in den Jahren 2001 bis 2022(in Millionen Stück)
So beliebt sind Audio-Streamingdienste
2020 hat eine Studie im Auftrag der Bitkom ergeben, dass drei von vier Internetnutzern Audio-Streaming nutzen. Musik-Streaming-Angebote wie Spotify und Apple Music wurden schon damals von fast 60 Prozent aller User besucht. Zum Abspielgerät der Wahl hat sich der Umfrage zufolge das Smartphone entwickelt. Drei Viertel aller Nutzer gaben an, dass sie häufig oder sehr häufig damit streamen. Auf den Laptop greifen mehr als 40 Prozent zurück und ein weiteres Viertel streamt Musik bevorzugt per Smart-TV oder Tablet. Den Desktop-PC nutzen ebenfalls 25 Prozent und auch internetfähige Lautsprechersysteme sind bei einem Viertel beliebt. Ein Drittel der Befragten streamt Tag für Tag durchgängige Hintergrundmusik und weitere 43 Prozent lassen Streaming-Dienste zwar nicht durchgängig laufen, aber nutzen sie trotzdem täglich. All das für durchschnittlich elf Euro pro Monat. Zahlen wie diese verdeutlichen, dass die Compact Disc Stück für Stück vom Musik-Streaming verdrängt wird.
Selbst DJs, die lange Zeit an Vinyl oder CD festhielten wegen des verlustfreien Klangs sind längst auf USB-Sticks umgestiegen und transportieren ihre Musiksammlung platzsparend und umweltfreundlich um die Welt.
Das ist beim Verkauf von CD-Sammlungen zu beachten
Ungeachtet des Streaming-Booms gibt es noch immer Menschen, die sich für CD-Sammlungen begeistern. So vor allem eingefleischte Fans betreffender Interpreten, die Alben und Singles ihrer Lieblingskünstler in der Hand spüren und in den eigenen vier Wänden präsentieren wollen. Der physische Besitz ist bei der Nutzung von Streaming-Diensten nicht gegeben. Ein Vorteil, mit dem CDs noch immer punkten können. Auch limitierte Auflagen und Sammlerstücke, die irgendwann zu Raritäten werden, gibt es beim Streamen nicht. Gründe für die Anschaffung einer CD-Sammlung gibt es dementsprechend noch immer.
Wer die eigene verkaufen will, wird daher auch im Streaming-Zeitalter noch Interessenten finden. Wichtig ist das richtige Vorgehen. Aus Unwissenheit machen viele potenzielle Verkäufer Fehler, die ihren Gewinn beeinträchtigen können. Um mit der eigenen CD-Sammlung maximalen Erlös zu erzielen, sollte man möglichst sorgsam mit CDs umgehen und sie in der Originalhülle mit Booklet aufbewahren. Auch lose liegen lassen sollte man Compact Discs nicht. Vor dem Verkauf ist außerdem eine Wertermittlung empfehlenswert.
Wie die Wertbestimmung von CD-Sammlungen gelingt
Eine sorgfältige Wertermittlung hilft vor dem Verkauf einer CD-Sammlung dabei, wertvolle Compact Discs zu identifizieren. Neben der produzierten Stückzahl und dem Interpreten bestimmt vor allem das Alter den Wert einzelner CDs. Wer im Rahmen der Wertermittlung keinen großen Recherche-Aufwand betreiben will, kann den Wert bei vielen Ankaufsplattformen automatisch per Barcode ermitteln. Will man bei eBay oder auf dem Flohmarkt verkaufen, hat man so eine gute Verhandlungsbasis. Wer allerdings gar nicht erst auf Interessenten warten oder Preisverhandlungen führen möchte, ist mit einem Verkauf an einen Second-Hand-Anbieter gut beraten: Hier wird die CD-Sammlung direkt zum vorgeschlagenen Preis angekauft. Dadurch sinkt für den Verkäufer der Aufwand, gleichzeitig verkürzt sich die Wartezeit auf den Erlös. Wichtig ist beim Second-Hand-Verkauf, dass die Sammlung möglichst gut erhalten sein sollte. Funktionsbeeinträchtigende Kratzer stehen einem angemessenen Angebot logischerweise entgegen.
Fazit: CD-Sammlungen lieber jetzt als später verkaufen
Lange haben eingefleischte Musiknerds den Umstand ausgeblendet: Die CD wird immer mehr von der Bildfläche verschwinden und mit ihr die Abspielgeräte. Um CD-Liebhabern noch eine Freude zu bereiten, ist es ratsam gesammelte Stücke zu verkaufen und nicht einfach verstauben zu lassen. Auch wegwerfen will man die liebgewonnene Sammlung natürlich nicht. Einerseits der Umwelt zuliebe und andererseits, weil man damit viele schöne Stunden verbracht hat und jede CD ihre eigene kleine Geschichte erzählen kann.