„OK Computer“ hat sich nicht nur als Radioheads bestes Album, sondern auch als eines der besten Alben der jüngeren Rockgeschichte etabliert.
„OK Computer“ erschien am 13. Juni 1997 und beendete das große Britpop-Revival der 90er-Jahre mit einer Abkehr vom Retrosound. Thom Yorke und seine Band hatten keine Lust mehr immer nur alte Helden zu zitieren und definierten die britische Rockmusik mit einem progressiven Album neu. Elektronische Elemente fanden den Weg auf das Album, aber auch ihr Songwriting wurde mit „OK Computer“ deutlich komplexer. Klassische Strophe-Refrain Strukturen ließen Radiohead hinter sich und gaben auch den Instrumenten viel Raum.
Radiohead hatten endgültig keine Lust mehr eine weitere Emo-Hymne wie „Creep“ als Single herauszubringen und widmeten sich anderen Themen als dem Selbstmitleid. Die £100,000 Vorschuss investierte die Band statt in „The Bends Pt. 2“, wie sich die Plattenfirma es erhoffte, in Studio-Equipment und entschloss sich dazu, etwas ganz neues zu versuchen und einen neuen Sound zu entwickeln.
▶︎ Die besten Alben und Songs von Radiohead
Mit „Paranoid Android“, „Karma Police“ und „No Surprises“ veröffentlichte die Band drei Singles aus „OK Computer“, doch rückblickend hätte fast jeder Song einzeln ausgekoppelt werden können, so stark ist dieses Album geworden. Noch heute bilden diese Songs den bejubelten Kern eines jeden Radiohead-Livesets und legten die Grundlage für die riesige Gefolgschaft, die die Band auch später – trotz völliger Abkehr von Single-Hits – hinter sich scharen konnte.
ACT DES MONATS
Ohne es damals wissen zu können, öffneten Radiohead mit „OK Computer“ für viele Bands eine Tür, um die damals totgesagte Rockmusik weiter zu entwickeln und neue Wege einzuschlagen, ohne wie die unzähligen Britpop-Bands zuvor, einer längst vergangenen Zeit nachzuhängen und nur die Plattensammlung ihrer Väter nachzuspielen.
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