Ende des Sommers 1998 veröffentlicht PJ Harvey ihr viertes Studioalbum „Is This Desire“. Düstere Synthie-Wolken und blubbernde Bässe machen es zu einem emotionalen Erlebnis von besonderer Intensität.
Lauscht man Polly Jean Harveys sinistrer Selbstreflexion auf „Is This Desire“ spürt man, dass die Enstehungsphase der Songs nicht gerade von reiner Glückseligkeit geprägt war. Es war die Zeit ihrer unglücklichen Trennung von Nick Cave.
PJ Harvey knüpft mit diesem Werk nahtlos an den düsteren Seelenstriptease des drei Jahre zuvor erschienenen Werks „To Bring Me Your Love“ an und klingt doch wieder ganz anders.
Wabernde Rhythmen, düstere Synthieflächen, tieffrequente Bässe und Effekte, die bislweilen technoide Züge haben – Grenzgängerin Harvey verstört und beruhigt gleichermaßen. Aus ihr sprechen Verletzung, Zweifel und Melancholie, und so ist „Is This Desire“ eines der wichtigsten und schönsten düsteren Alben, die je veröffentlicht wurden.
Dass der mysthische Sound von „Is This Desire“ so klingt, wie er klingt, ist sicherlich auch wieder der hervorragenden Arbeit von Superproducer Flood zu verdanken, mit dem PJ Harvey schon für „To Bring Me Your Love“ zusammenarbeitete.
ACT DES MONATS
Und ja, vermutlich ist dieses Album die indirekte Antwort auf Nick Caves „The Boatman’s Call“, mit dem er seinerseits die Trennung von PJ verarbeitete. Wer die geliebte Düsternis zelebrieren möchte, hört am besten beide Alben hintereinander weg.
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