Zum Inhalt springen

Miserable Monday: Playlist von Yousef Kekhia

Die Playlist für den Start in die Woche. Heute mit Musik von Sufjan Stevens, Ane Brun und Sigur Ros.

Yousef Kakhia, Credit: Rebecca Ruetten

Zwei Jahre nach seinem Debüt „Monologue“ hat der Berliner Künstler Yousef Kekhia mit POLYLOG nun sein zweites Album veröffentlicht. 

„Monologue war ein düsteres Album“, erzählt Kekhia. Der in Syrien geborene und aufgewachsene Musiker verarbeitete darauf seine Krebserkrankung, Depressionen, verlorene Liebe und lange Jahre der Flucht aus dem Bürgerkrieg, des dauernden Weggehens und niemals Ankommens. „Musik war das Einzige, was als Ausflucht diente“, berichtet er von seinen Erfahrungen der letzten Jahre, „sie war so etwas wie der Ort der Heilung für mich, der Raum, der es mir erlaubte, über manche Dinge hinwegzukommen und sie auszudrücken.“

Auf POLYLOG schaut Kekhia nun der Sonne entgegen, wenn auch nicht ohne die Wehmut, die sein Songwriting ausmacht. Die Songs sind warm und melancholisch und verbinden fast schon mühelos die Gesangs- und Poesietraditionen der arabischen Sprache mit gegenwärtiger elektronischer Musik. 

POLYLOG ist aber auch das soundgewordene Manifest einer persönlichen Weiterentwicklung: „Ich habe mich frei gefühlt, mich als Feminist zu finden und Blockaden in meinem Kopf aufzubrechen“, beschreibt Kekhia die letzten Monate, aber auch die Arbeit an POLYLOG. Das Album ist auch so etwas wie die Manifestation eines neuen Ausdrucks von Männlichkeit, einer Genderidentität, die sich für die gleichberechtigte, bessere Welt und Zukunft einsetzt. „POLYLOG handelt davon, wie Feminismus mein Leben beeinflusst hat, als Mann in dieser männlich dominierten Welt, aber auch als jemand, der aus einer patriarchalen Kultur stammt. Es hat mich viel gelehrt und mich so viel feministischer werden lassen, als ich es mir jemals hätte vorstellen können“, sagt Kekhia.

DIE PLAYLIST

Sufjan Stevens – Fourth of July
Für mich ist das eines der traurigsten Lieder der Welt. Für mich sorgen Sufjans Songwriting und seine echten, unverfälschten musikalischen Emotionen dafür, dass sich diese gemütliche Melodie wie ein Zuhause anfühlt.

Adna – Darkness Born in Youth
Adnas Musik ist so schön und dunkel, diese Art von Verletzlichkeit ist wirklich wahr, ehrlich und so schön.

Joan Baez – Diamonds and Rust
Dieses Lied wurde, wie man vielleicht weiß, für Bob Dylan geschrieben. Was für ein trauriges Liebeslied.

Ane Brun’s – Big in Japan
Das Original gefällt mir auch sehr gut. Aber erst nachdem ich diese Version gehört hatte, recherchierte ich über den Hintergrund des Liedes und fand heraus, dass es von „Die Kinder vom Bahnhof Zoo“ inspiriert ist. Von da an bekam das ganze Lied und besonders diese Version eine ganz neue Bedeutung für mich.

The Tallest Man on Earth – Like the Wheel
Alles in diesem Lied ist so schön. Aber es hat ein sehr deprimierendes Ende. Es kann also unterschiedlich interpretiert werden.Auf YouTube gibt es eine Klavierversion davon. Da kommen die wahren Gefühle zum Vorschein.


The Antlers – Kettering
Für mich ist das der traurigste Song der Welt. Es ist verrückt, wie traurig und schön es ist.

Ben Howard – I forgot where we were
Oh man…dieser Song!


Sigur Ros – Vaka
Es gab eine Zeit, in der ich durch dunkle Phasen ging, in denen ich dieses Lied nicht mehr hören konnte. Auch wenn ich dieses Lied liebe.

Menke – Nattskärran (Christian Löffler Remix)
Menke’s Musik ist so wunderschön, und Christian Remix hat sie mir näher gebracht, da ist wieder etwas sehr Dunkles und Schönes zugleich.

Fejka Remix feat. Natalia Mateo – Wir sind uns lang verloren gegangen
Mit diesem Lied verbinde ich wirklich gute Erinnerungen. Es ist eines dieser Lieder, zu denen man tanzen und lächeln kann, aber im Inneren verbindet es sich mit etwas wie einem Schmerz aus der Vergangenheit.