Album Nr. 12 heißt einfach „Die Sterne“: Selbstreferenz, Selbstbewusstsein und Statement zugleich, funkeln nunmehr mehr als Kollaboration.
Zum neuen Werk haben sich nämlich zahlreiche andere Musiker um Fixstern Frank Spilker dazu gesellt, nachdem mit dem Ausstieg der beiden Ur-Mitglieder Christoph Leich und Thomas Wenzel das Grundgerüst der Band allmählich weich wurde.
Nun spielen bei den neuen Tracks aktuelle Indie-Heroen wie The Düsseldorf Düsterboys, die Von-Spar-Kollegen Janzen und Tielsch mit sowie Electro-Wizzard Carsten „Erobique“ Meyer oder die Neoklassik-Nerds vom Kaiser Quartett. Der Palast ist also nicht ganz so leer, wie es in der zweiten Single des Albums heißt, die ein melancholischer bis schwungvoller Indietrack mit Blumfeld-eskem Sprechgesang-Einschub ist.
Video: Die Sterne – Der Palast ist leer
Und auch wenn Die Sterne nun also mehr oder weniger als „Produktionsgemeinschaft“ fungieren, sind alle bekannten Zutaten der Hamburger vorhanden: Die Songs sind dank Erobiques „Munich Sound“ ziemlich funky wie beispielsweise in dem Song „Der Sommer in die Stadt wird fahren“, der regelrecht zum Tanz bittet.
ACT DES MONATS
Und auch sonst ist dank viel groovender und grandioser Lässigkeit viel Tanzbarkeit in die Songs gefahren. In Songs wie „Hey Dealer“ vermeint man eine monotone wie melodiös infektiöse Stereolab-Spur zu erkennen, in „Die Besten Demokratien“ schimmert The Whitest Boy Alives Funk und „Unterschiedlich subtil“ ist ein Hauch von Kraftwerk und New-Wave-Hit.
Video: Die Sterne – Der Sommer in die Stadt wird fahren
Dazu haut haut Spilker schnoddrige Statements hinaus, die man wieder und immer wieder auf Aufkleber drucken möchte wie zum Beispiel: „Ein Elend muss tun, was ein Elend tun muss“.
Und so muss ein Spilker, der sich auf den aktuellen Pressefotos als lakonischer König inszeniert, tun was ein Spilker tun muss: Wunderbare kleine Indiehymnen schreiben und singen. In diesem Sinn ist ihm tatsächlich das beste Sterne-Album ohne die Sterne gelungen.