Krabat: Bis heute hat der Name eines Jungen, der im wahrsten Sinn in eine Teufelsmühle gerät nichts an Faszination verloren. Das „Gruselkabinett“ hat die Geschichte nun in ihrer ursprünglichen Version aus dem Sagenbuch des Königreichs Sachsens atmosphärisch und atemberaubend spannend als Hörspiel umgesetzt.
Krabat (abgeleitet von dem kroatischen Wort „Hrvat“, also Kroate) ist eine Sagengestalt der Sorben, die sich allerdings aus vielen Herkünften zusammensetzt und immer weitererzählt wurde.
Zunächst ist Krabat darin ein normaler Sterblicher, der zu Zauberkräften kommt und die er meist zu guten Zwecken einsetzt. Als Schauplatz der Ereignisse wird die Gegend um Hoyerswerda und Königswartha in der Oberlausitz genannt.
Und genau dort beginnt auch die mittlerweile 156te Folge der „Gruselkabinett“-Reihe, nämlich in Eutrich bei Königswartha, Ende des 17. Jahrhunderts: Krabat, ein junger Gänsehüter, beginnt in der so genannten Teufelsmühle als Mühlknappe und bemerkt schnell, dass sein neuer Chef nicht nur das normale Handwerk, sondern auch die Schwarze Kunst beherrscht. Krabat beginnt sich ebenfalls mit der Hexerei zu befassen und muss daraufhin einen Pakt mit dem Teufel eingehen. Nun sitzt er in einer tödlichen Falle und die Sage nimmt ihren Lauf…
Video: Titania Medien: Gruselkabinett Folge 156 – Krabat (Hörprobe)
Dass eine Geschichte, deren ältester Beleg auf das Jahr 1838 datiert wird, bis heute nichts an Kraft verloren hat, zeigt dieses beseelte Hörspiel mit punktgenauem Musikeinsatz und atmosphärischen Geräuschen, die stets einen leichten Grusel hervorrufen und den Hörer gebannt bis zum Ende weiterlauschen lassen.
ACT DES MONATS
Die Fassung von Titania Medien weicht dabei von dem bekannten Jugendbuch Otfried Preußlers ab und hält sich enger an die Sage, so dass auch nach zahlreichen anderen Hörspielversionen, Dramatisierungen und Verfilmungen die Gruselkabinett-Variante „Krabat“ immer noch etwas Neues verleihen kann. Bei den Filmen sei hier übrigens an die zauberhafte Trickfilmversion von Karel Zeman aus dem Jahr 1977 erinnert, die man sich nach dem packenden Gruselkabinett auch noch einmal zur Entspannung gönnen könnte.
Video: „Krabat“ von Karel Zeman (Ausschnitt)
Ohne visuelle Bilder, dafür aber mit der wirkmächtigen Kraft von Stimmen, die eigene neue Bilder im Kopf entstehen lassen, lebt „Krabat“ von Titania Medien: Man hat nämlich auch für diese Bearbeitung wieder hochkarätige Sprecher gewinnen können, darunter Peter Weis („Tatort“, „Die drei ??? und der seltsame Wecker“-Live-Tour 2009) als charismatischer Erzähler.
Des Weiteren sind unter anderem zu hören: Tom Raczko, Axel Lutter, Edda Fischer, Louis Friedemann Thiele, Jean Paul Baeck, Regina Lemnitz, Sascha von Zambelly und der Autor des Hörspiels selbst, Marc Gruppe, der dem Teufel seine Stimme leiht. Als Stiefvater lässt Sascha Wussow seine aus Fernsehen und Theater („Die Schwarzwaldklinik“, „Das Erbe der Guldenburgs“ oder Hörbuch-Interpret der Werke von Nicholas Sparks) bekannte Stimme erklingen.
„Krabat“ auf Spotify hören: