Geboren im Jahr 2000 startet Kristian Kostov seine musikalische Karriere bereits mit sechs Jahren: Der Newcomer mit starker Stimme und androgynem Auftreten erzählt in der „Mood EP“ zwischen Bubblegum-Pop und R&B-Klängen von den Sehnsüchten und Sorgen seiner Generation.
The Cure waren noch Friday in Love, Kristian Kostov ist hingegen „Depressed On Wednesday“: Sich durch die Stimmungslage einer Woche zu singen, ist eigentlich immer ein Garant für einen Evergreen und der poppig funkige Song des jungen Künstlers hat auch das Zeug dazu, eine neue Generation anzusprechen, die in Instagram Stories ihre Gefühlwelt Tag für Tag in einem flüchtigen Tagebuch verarbeitet.
Und so korrespondiert dieser leichtfüßige elegant produzierte Sound mit den nachdenklichen Lyrics, die man ob der glatten Ästhetik der Oberfläche fast überhört, wie es in der Leadingle „Better“ der Fall ist. Die Frage, ob es „jemals wieder besser wird“ ist hier eingebettet in einen Gedankenstrom um soziale Isolation und Verlust von Vertrauen in die Gesellschaft.
Video: Kristian Kostov – Better
Stimmungen zu transportieren ist denn auch das Grundgefühl der „Mood EP“ und Kostov hat das Talent, die Stimmungen vieler verschiedener musikalischer Stile aufzunehmen: Mal erinnert Kostov an den puren Pop eines Michael Jackson oder den Eighties Funk von Prince wie im Track „Take Me Back“. Mit dieser jugendlichen Energie überzeugte er im Übrigen auch 2017 beim Eurovision Song Contest mit dem Song „Beautiful Mess“, bei dem er überraschender- wie sensationellerweise den zweiten Platz für Bulgarien belegte.
In „Honest“ hingegen, das ein wenig an Years & Years, Justin Bieber oder Shawn Mendes erinnert, gelingt der perfekte Hit, in dem Kostow seine beiden Leidenschaften miteinander vereint: Fotografie und Musik. Im Clip wird die visuelle und akustische Erzählung clever miteinander verbunden und mit den neuen wie sozialen Medien gespielt.
Dabei ist das Ende des Tracks so abrupt wie manch eine WhatsApp-Konversation und mündet in den energischen Zeilen: „Did you put a label on it? Cause I’m throwing all that shit away Tell me that you’re honest, Tell me that you’re honest, hey“.
ACT DES MONATS
Er sagt selbst zum Motto seines neuen Songs ziemlich reflektiert:
„Ich möchte, dass die Menschen fühlen, wenn sie meine Musik hören: ‚Ja, Ich hatte das‘. Derzeit spreche ich gerne über Dinge, die wir alle kennen und verstehen. So beginnt für mich ein Dialog“.
Und sein moderner Popsound zusammen mit frischen Auftreten wird ihm neben vielen neuen Dialogen vor allem aber viele frenetische Applauslawinen bescheren – ganz ehrlich.
Video: Kristian Kostov – Honest
„Mood EP“ auf Spotify anhhören: