„Selig macht Selig“ feiert eine der einflussreichsten Bands der 90er. Dazu hat sich die Band um Jan Plewka prominente Unterstützung ins Studio geholt.
Die Bedeutung mancher Bands versteht man erst 25 Jahre später: Im Jahr 1994 betraten Selig mit deutscher Popmusik die Musikszene und feierten schnell einige überraschende Erfolge. Mit „Wenn ich wollte“, „Sie hat geschrien“ und der Überballade „Ohne Dich“ wurden zu Lieblingen des Musiksenders MTV und verschwanden dann genauso schnell wieder von der Bildfläche. Die Zeit war noch nicht reif für deutschsprachige Popmusik. Doch Selig öffneten ihr zahlreiche Türen und zeigten, wie man deutsche Texte singen kann, ohne peinlich zu sein.
Selig – Ohne Dich (1994)
Heute sieht das ganz anders aus. Deutschsprachige Musik hat die Charts erobert und dominiert den Markt in jeder Spielart. Selig haben zu ihrem 25 jährigen Bandjubiläum einige Freunde im Studio zusammengetrommelt, um neue Versionen ihrer alten Songs aufzunnehmen.
Auf Selig macht Selig singen Künstler wie Olli Schulz, Philipp Poisel, Madsen, Wolfgang Niedecken oder Johannes Oerding die Songs der Band. Und zeigen, wie frisch und aktuell diese heute immer noch klingen.
„1994 fanden wir deutschsprachige Musik ziemlich uncool – abgesehen von deutschen Punkbands. Dann kam Selig. Die sahen aus wie Hippies und haben Grunge, Blues und Rock so seltsam zusammengemischt, dass wir gar nicht weghören konnten. Der Mut, sich keinem Genre unterzuordnen und der Freigeist, der in den Texten und der Musik von Selig mitschwingt – das imponiert uns noch heute. Sicherlich hat die Band den Weg für deutschsprachige Rockbands wie uns frei gemacht und dafür sind wir ihnen sehr dankbar. Als sie uns fragten, ob wir ein Lied von ihnen covern wollen, mussten wir nicht lange überlegen.“ (Madsen)
Tatsächlich haben Selig die deutsche Musikszene beeinflusst wie kaum eine andere Band dieser Zeit. Plötzlich wollten viele junge Musiker deutsche Texte schreiben und so rotzig klingen wie Jan Plewka, der sich seinerseits gerne auf Rio Reiser als wichtigsten Einfluss beruft und auch häufig dessen Lieder singt.
„Selig macht Selig“ ist also in erster Linie ein Tribute-Album von Fans geworden und auch wenn nicht jeder Song das Original übertreffen kann, gibt es darauf so gut wie keine Ausfälle. Und auch das muss ihnen erstmal jemand nachmachen.
Ab Juni werden Selig ihre ausgefallenen Live-Termine nachholen und Ende des Jahres eine weitere Tour starten. TONSPION präsentiert euch die anstehenden Konzerte der Band.