25 Jahre Fanta 4: Zum silbernen Jubiläum der schwäbischen Hiphop-Veteranen erschien kürzlich das neue Album „Rekord“. Jetzt machen die Schwaben einen auf U2 und verschenken ihr Album via Google.
Die erste Single aus „Rekord“ feierte schon vor sieben Monaten Premiere: Die Fantastischen Vier stellten „25“ bei der Echo Verleihung vor und schenkten ihren Fans den Track als MP3 Download. Für die Hookline bedienten sie sich beim 80er-Jahre Discohit „25 Years“ von The Catch.
Und vor wenigen Tagen folgte der Song „Und Los“:
1989 fanden sich Smudo, Thomas D., Hausmarke Michi Beck und And.Ypsilon in Stuttgart zusammen und gründeten eine der ersten deutschen Rap-Crews: Die Fantastischen Vier.
Anders als die großen amerikanischen Vorbilder waren die vier keine harten Straßenjungs, sondern aus bürgerlichem Haus, entsprechend lustig und harmlos war ihr Sprechgesang und wurde zunächst eher belächelt.
ACT DES MONATS
Drei Jahre spielten sie in den Jugendclubs vor einer Handvoll Leuten oder als Vorgruppe von Rockbands, bis schließlich ihre Single „Die Da!?!“ den Weg ins Radio fand und von dort direkt auf Platz 1 der Charts schoss. Kaum dort angekommen, warf man den Schwaben schon „Ausverkauf“ vor. Von wegen: Das ist ja nur Pop und gar kein richtiger Rap. Und überhaupt. Dieser Vorwurf ist heute noch regelmäßig aus dem Rap-Lager zu hören, sobald sich eine Hookline in die Musik eines Rappers schleicht, obwohl es sich inzwischen herumgesprochen haben dürfte, dass sich Rap in den letzten 25 Jahren aus allen möglichen Genres speiste und dadurch überhaupt erst weiter entwickelte.
Die Fantastischen Vier waren letztlich nicht ganz unschuldig daran, dass unzählige Kinder mit deutschem Sprechgesang aufgewachsen sind und irgendwann selbst anfingen Reime und Beats zu basteln.
Dass Deutsch-Rap heute eine eigene Kunstform ist und sich die Szene nicht mehr an den US-Vorbildern abarbeitet, deren Reime und Probleme man hier sowieso nicht versteht, sondern selbstbewusst ganz eigene Wege geht, ist eine der großen Leistungen der Vier. Sie haben vor 25 Jahren dem deutschen Rap die Türen geöffnet, die Sonne reingelassen und die deutsche Musikszene um eine ganz neue Farbe bereichert.
Wir gratulieren herzlich zur Silberhochzeit!