Die große Frage: Bekommen es die Red Hot Chili Peppers auch ohne Rick Rubin gebacken?! Deutliches ja! Die Änderungen sind marginal, verpassen der Band aber einen frischen Touch.
Wer sich die Liste von Bands ansieht, die unter den goldenen Patschehändchen von Rick Rubin standen, braucht nicht lange um zu begreifen, dass dieser Mann Erfolg garantiert. Lady Gaga, Jay-Z, Adele, usw. – nur ein paar Namen, die zeigen womit der bärtige Kauz so tagtäglich zu tun hat.
Die Red Hot Chili Peppers waren quasi Stammkunden bei Rubin. Seit 27 Jahren produziert er die Alben der Funk-Rocker aus Kalifornien. Die Ära ist vorbei. Und das manifestiert sich nicht nur Albumtitel – zu deutsch: „Flucht“ oder „Entkommen“ – sondern auch in einer ganz frischen musikalischen Erscheinung. Der Staub, der sich auf I’m With You schon langsam ansammelte, haben die Funkrocker aus Kalifornien locker aus der Hüfte abschütteln können.
Danger Mouse war dieses mal der Mann an den Reglern, Nigel Godrich (Radiohead) hat die Platte dann final gemischt. Dass sich dieser Wechsel auszahlt zeigen nicht nur die ersten beiden Single „Dark Necessities“ und das Titelstück zum Album. Damit schlagen sie die Brücke zum Stil früherer Alben. Songs wie „This Ticonderoga“ mit seinen Rhythmus- und Tempiwechseln zeigen aber auch, dass auch die alten Eisen ihrer Musik noch neue Facetten hinzufügen können.
Wie nicht anders zu erwarten, macht „The Getaway“ riesigen Spaß. Kiedis, Flea und Konsorten haben den Funk im Blut und mit Brian Burton einen Mann im Hintergrund, der ihnen einen dritten oder mittlerweile schon vierten Frühling beschert. Und die Musik tröstet dann auch ein wenig über das Cover aus der wahr gewordenen Photoshop-Hölle hinweg.
ACT DES MONATS
The Getaway erscheint am 17. Juni 2016 über Warner Music.