Seit Jahren liegen die Sisters of Mercy mit ihrer ehemaligen Plattenfirma im Clinch. Das hat beiden Seiten nicht gut getan. Im Netz gibt es hin und wieder Lebenszeichen der Band, die schon seit über 15 Jahren kein Album mehr heraus gebracht hat.
Andrew Eldritch ist nicht gerade ein bescheidener Mann. „The Sisters Of Mercy have heaps of gold records. The Sisters Of Mercy deserve more gold records than they`ve got. The Sisters Of Mercy are savage and beautiful“ schreibt er auf seiner Homepage. Aber er besitzt auch einen Sinn für britischen Humor und Selbstironie: „The Sisters Of Mercy are a left wing institution. The Sisters Of Mercy do not sing with an assumed American accent. The Sisters Of Mercy have a Nobel Prize for chemistry. „
Die Sisters of Mercy konnte auch ein jahrelanger Streik gegen ihre Plattenfirma nicht davon abhalten, einfach weiterzumachen und zumindest live gelegentlich von sich hören zu lassen. Ein Zeugnis dieses beständigen Brodelns ist die Live-Aufnahme von „We Are The Same, Suzanne“, einer der wenigen Singles, die Andrew Eldritch in den letzten Jahren in Eigenregie veröffentlicht hat. Aber ob es eine Eruption, wie die Veröffentlichung ihres sagenumwobenen Meisterwerks „Floodland“ aus dem Jahre 1987 noch einmal geben wird, muss wohl bezweifelt werden. Auch ihr neuer Song hat inzwischen schon mehr als fünf Jahre auf dem Buckel. Er ist eingängig und hat zweifellos seine Qualitäten, doch die musikalische Entwicklung der Sisters scheint deutlich in den 80ern stehen geblieben zu sein. Was bleibt, ist die Erinnerung an eine gute, an eine wegweisende Band.