Mit dem autobiografischen Roman „Fleisch ist mein Gemüse“ landete Heinz Strunk 2004 seinen ersten Bestseller. Mit „Der goldene Handschuh“ legt er nach und begibt sich dafür in eine Kiezkneipe auf St. Pauli, in der der Serienmörder Fritz Honka Stammgast ist.
Der Roman handelt vom Frauenmörder Fritz Honka, der in den 70 Jahren in Hamburg sein Unwesen trieb und seine Opfer gerne in der Kneipe „Der goldene Handschuh“ in der Nähe der Reeperbahn suchte. Strunk verbindet in seinem Roman Kriminalgeschichte und Milieustudie und setzt der Kneipe und ihren „Einwohnern“ ein Denkmal. Wenn auch ein zweifelhaftes.
Denn was Strunk über die Gestalten der ganz und gar unszenigen 24-Stunden-Kneipe zu berichten hat, sind Geschichten über Gewalt und Missbrauch. Und sehr viel Alkohol. Gleichzeitig nimmt er auch die Hamburger High Society aufs Korn und webt sie in seine teils auf Fakten basierenden, teils frei erfundene Geschichte mit ein.
Anders als sonst verzichtet Strunk in „Der goldene Handschuh“ auf autobiografische Elemente und hat über sechs Jahre lang Material für sein Buch gesammelt und es nach und nach zu einem packenden und berührenden Roman verdichtet, mit dem er sich endgültig als deutscher Charles Bukowski empfiehlt.
Auch wenn die ruhigen Zeiten für den Absturzladen jetzt vorbei sein dürften, behandelt Strunk seine „Helden“ dennoch mit Respekt und nie überheblich, aber mit schonungsloser Ehrlichkeit. Vor allem interessierte ihn die Frage, wie aus einer zerstörten Kindheit ein zerstörter Mensch wird, der im wahrsten Sinne des Wortes über Leichen geht, um sich überhaupt noch lebendig zu fühlen.
Das Hörbuch, gelesen von Heinz Strunk, dauert 6 Stunden 18 Minuten und ist erschienen bei tacheles!
Mittlerweile wurde der Roman kompromisslos von Fatih Akin verfilmt. Derzeit ist „Der goldene Handschuh“ auf Netflix zu sehen.
Trailer: Der Goldene Handschuh
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