Die Hamburgerin lùisa veröffentlicht mit „New Woman“ den Titelsong zu ihrem neuen Album.
Auf der Empowerment-Hymne singt lùisa: ”Change, breaking my cage, making mistakes, taking my stage/Feel like an new Woman today.” Sie triumphiert, sie jubiliert, sie nimmt einen gefangen – und erzählt dabei von ihrer Rolle als Frau in einer immer noch deutlich männlich dominierten Industrie, in der das größte Problem oft gar nicht mal unbedingt die mangelnde Akzeptanz von Frauen überhaupt ist, sondern ihre Festschreibung auf sexistische Klischeebilder: das „Mädchen mit der Gitarre”, „die liebliche Stimme”, „die Muse” oder die „zarte Fee”.
Die Hamburger Sängerin, Songschreiberin, Multi-Instrumentalistin und Produzentin lùisa tritt mit ihrem neuen, am 7. Mai 2021 erscheinenden Album New Woman endgültig ins Licht.
Schon in der Jugend ging es lùisa um Selbstbestimmung, künstlerische Anerkennung, Bewältigung. So zum Beispiel damals, als sie in einem australischen Mädcheninternat mit Uniformzwang war. Oder danach zurück in Deutschland, um dort, mit nur 17 Jahren, von zuhause auszuziehen, und zwei Jahre später in Hamburg als Songschreiberin alles auf eine Karte zu setzen. Ihr bis dato erfolgreichster Song „Vision” erschien auf ihrem 2015 erschienenen zweiten Album Never Own.
Doch auch als etablierte Künstlerin in der sogenannten Musikindustrie scheinen Alles-Selbermach-Frauen wie sie für viele offenbar auch im 21. Jahrhundert immer noch eine Art Fremdkörper zu sein. Leicht war es jedenfalls nicht immer. Die gute Nachricht: Das alles und noch viel mehr hat lúisa nun mit ihrem neuen Album New Woman verdichtet, ausformuliert, in große Liedkunst umgemünzt.
Neben der berechtigten Forderung nach Anerkennung spielt auf ihrer neuen Platte aber auch Trauer und mentale Gesundheit eine wichtige Rolle. Das Besondere ist allerdings, dass diese durchaus um Verlust kreisende Musik nicht in der Depression versinkt, ganz im Gegenteil: Bei lùisa geht es nicht um die Krise selbst, sondern um den Weg aus ihr hinaus.
ACT DES MONATS
Von dieser Maxime ausgehend, hat die Musik dieser Frau auf »New Woman« etwas zu gleichen Teilen Melancholisches und Kämpferisches. Vor allem aber gehen einem diese Lieder nicht mehr aus dem Kopf, sobald man sie einmal gehört hat.
Die elektronischen Versatzstücke des letzten lùisa-Albums sind auf New Woman etwas zugunsten eines klar definierten Groove-Gerüsts aus Bass und Schlagzeug zurückgerückt, das lùisa mit Eighties-Synths, perlenden Gitarren und einer insgesamt wärmeren Sound-Architektur ausgekleidet hat. Die neue Platte entstand gemeinsam mit dem Berliner Produzenten Tobias Siebert (Kettcar, Enno Bunger) im ersten Corona-Lockdown im Frühling 2020.